Kreta, die südlichste Region Griechenlands und der unterste Zipfel Europas, liegt im Zentrum der östlichen Ägäis. Die Insel mit einer Einwohnerzahl von 600.000 wird in 4 Präfekturen unterteilt: Chania, Rethymno, Heraklion und Lassithi. Das tausendfach besungene Eiland mit seinem bewegten geschichtlichen und kulturellen Hintergrund hatte das Privileg, die Wiege der berühmten minoischen Zivilisation und die Heimat von Zeus zu sein. Der größte aller Götter, um dessen Person eine bunte Mythologie gesponnen wurde, in der bekannte Figuren wie Europa, Minos, Pasiphae, der Minotaur u.a. vorkommen, wurde im Dikti-Gebirge geboren und in den Wäldern des Psiloritis großgezogen. Hier wurden einmalige archäologische Stätten wie Knossos, Festos, Malia und Zakros freigelegt, die die Größe der minoischen Kultur offenbarten, die nicht nur in der Ägäis sondern im gesamten Mittelmeerraum blühte. Es ist bemerkenswert, dass die Kultur in diesem begrenzten geographischen Gebiet im Lauf der Jahrhunderte nie verlöschte, weder in der geometrischen, der archaischen, der klassischen, der hellenistischen und römischen Epoche, noch in den byzantinischen und venezianischen Tagen. Alle Epochen “hinterließen” auf der Insel eindrucksvolle Spuren und formten eine vielseitige Kulturlandschaft - die großartige, farbenfreudige und pulsierende Szenerie einer kontinuierlichen historischen Evolution, die durch die Klänge der Leier, der Mantinaden und der stampfenden Tanzschritte, die Leidenschaft und den Stolz der Menschen bis in die heutige Zeit widerhallen lässt. Ein Stolz, der auf den rauen Berggipfeln, in den imposanten Schluchten und den unzugänglichen Höhlen “heranreifte”, ähnlich wie Olivenbäume und Wildblumen an den unwahrscheinlichsten Stellen “aufblühte” und beim Anblick der sanften Küsten mit dem goldenen Sand und dem blaugrünen Meer in Sentimentalität umschlägt.