Mit Schwächen beladene Götter und Helden verlieben sich und «leiden» genau so wie die Sterblichen. Menschen, die der ältesten aller Leidenschaften verfallen sind, jedoch die Freiheit besitzen, ihr Ausdruck zu verleihen und sie nach Belieben auszuleben. Verehrer des Schönen, des «Guten», des Wohlgeformten leben, lehren, lernen und verlieben sich ohne Atem zu holen innerhalb eines einheitlichen Rahmens, umgeben von einer perfekten und vor allem qualitativen Gesamtheit. Problematisierte Philosophen suchen die Liebe, die Lust, das wahre Glück... Ins Haus verbannte Frauen, die jedoch über die Grundfesten der Ehe und Familie wachen, Frauen, die innerhalb eines streng festgelegten gesetzlichen Rahmens frei sind, ihren Körper gegen Bezahlung oder andere Leistungen zu verkaufen. Einheimische und ausländische Hierodulen, Hetären, Konkubinen und Prostituierte, manche mehr und andere weniger gebildet, manche mit mehr, andere mit weniger Macht, beteiligen sich mit fest abgegrenzten Rollen diskret am gesellschaftlichen Leben. Und vor allem die Künstler, Bildhauer, Maler und Gefäßmaler verfolgen das Geschehen und halten mit ihren Augen und ihren Werkzeugen erotische Szenen ihrer Gegenwart fest und schaffen historische Quellen für die Zukunft.